EU-Gaspreisdeckel: Was er bringt und warum er vorerst nicht greift

  • EU-Gaspreisdeckel gilt seit 15. Februar
  • Mechanismus greift zunächst nicht
  • Keine Auswirkungen auf deutsche Energiepreisbremsen
Die Gasversorgung in der EU und in Deutschland bleibt im Fokus. Der EU-Gaspreisdeckel soll künftig extreme Kosten verhindern.

Es ist vielen noch in Erinnerung: Die Preise für Erdgas sind im vergangenen Jahr durch die Decke gegangen. Sie erreichten kaum vorstellbare Spitzen als Russland die Gaslieferungen in die EU und nach Deutschland massiv reduzierte. Um solche Extreme künftig zu vermeiden, haben die EU-Energieminister einen europäischen Gaspreisdeckel erarbeitet und beschlossen. Er gilt seit Mitte Februar.

Funktion

Der Preisdeckel greift, sobald der Erdgas-Großhandelspreis für den kommenden Monat am wichtigsten EU-Handelsplatz TTF (Niederlande) an drei Werktagen über 180 Euro pro Megawattstunde und gleichzeitig 35 Euro über dem internationalen Durchschnittspreis für verflüssigtes Erdgas (LNG) liegt.

Das bedeutet: Treten beide Bedingungen ein, dürfen Gashändler und Versorger keine Verträge mit Gasförderern oberhalb des Limits schließen. Damit soll verhindert werden, dass die Erdgaspreise in der EU für längere Zeit über dem Niveau auf dem Weltmarkt liegen. Die Konsequenz wäre, dass die Preise an Endverbraucher und der Wirtschaft weitergegeben würden.

Inkrafttreten fraglich

Die Hürden für das Inkraftreten des EU-Preisdeckels sind hoch. Aktuell liegen die Großhandelspreise sehr deutlich unter dem Grenzwert für das Limit. Eine Aktivierung des Mechanismus in nächster Zeit gilt als unwahrscheinlich.

Keine Auswirkung auf deutsche Preisbremse

Im März wird in Deutschland die Gaspreisbremse greifen. Die deutsche Energiepreisbremse gilt unabhängig der europäischen Bestimmungen. Sie setzt direkt beim Verbraucher an und steht damit nicht in Verbindung zum europäischen Preislimit.