Blick auf die Gasversorgung: Gas vorhanden, aber weiter teuer

  • Bisher genug Gas in Deutschland für den Winter vorhanden
  • Preise bleiben auf hohem Niveau
  • Perspektive ungewiss
Wir kommen in Deutschland bisher gut durch den Winter in Sachen Gasversorgung. Dafür sind und bleiben die Verbrauchspreise hoch.

Damit hätten im Verlauf des vergangenen Jahres wohl die Wenigsten gerechnet: Wir kommen mit Blick auf die Gasversorgung bisher gut durch den Winter. Die Bundesnetzagentur vermeldet positive Nachrichten und hält eine Gasmangellange in dieser Heizperiode mittlerweile für unwahrscheinlich. Das liegt an den ausreichenden Füllständen der Gasspeicher, an den Einsparungen von Haushalten und Industrie sowie an den teilweisen milden Temperaturen in den bisherigen Wintermonaten.

Krise vorbei?

Ist die Gaskrise damit überwunden? „Nein, ist sie nicht. Es sieht physisch gut aus, also Gas ist vorhanden. Die ökonomische Krise trifft uns aber weiterhin mit voller Wucht. Wir Energieversorger müssen nach wie vor russisches Gas durch teure Alternativen ersetzen“, erklärt Thomas Deeg, unser Leiter von Vertrieb, Marketing und Energiehandel.

Zuletzt sind die Handelspreise für Gas am Energiemarkt zurückgegangen. Sie sind aber weiterhin deutlich höher als vor der Gaskrise. Thomas Deeg erläutert, wie wir als Stadtwerke Schwäbisch Hall damit umgehen: „Unsere Gasmengen beschaffen wir nicht an den Kurzfristmärkten, um nicht den extrem hohen Tagesschwankungen zu unterliegen. Aufgrund des Preisverlaufs des letzten Jahres kaufen wir Gas aber auch nicht vollständig für das gesamte Jahr im Voraus.“

Wir schlagen bei der Beschaffung einen Mittelweg ein. Das führt dazu, dass unsere Gaskunden nicht von den Preisspitzen des vergangenen Jahres betroffen sind, aber eben auch nicht umgehend von den aktuell sinkenden Preisen profitieren. Aufgrund unserer Beschaffungsstrategie kommt es zu einem Zeitverzug. Gleichzeitig ist die Strategie aber ein wichtiger Bestandteil für die Versorgungssicherheit.

Einen Ausblick auf die Preisentwicklung können wir nicht geben. „Wie sich die Preise langfristig entwickeln, ist immer noch nicht abschätzbar“, sagt auch Thomas Deeg.

Für eine finanzielle Entlastung wird die Gaspreisbremse sorgen. Sie greift ab März 2023. Erdgaskunden, die an ihrer jeweiligen Entnahmestelle jährlich weniger als 1,5 Mio. kWh Erdgas verbrauchen, erhalten 80 Prozent ihres im September 2022 prognostizierten Jahresverbrauchs zu einem garantierten Bruttopreis von 12 ct/kWh. Hier gibt es mehr Informationen.